Saphenion® Rostock: Therapie Krampfaderrezidiv mit Venenkleber

Saphenion®: Therapie Krampfaderrezidiv mit Venenkleber – Mt VenaSeal konnten bisher in 272 Fällen ektatische Krampfadern erfolgreich verschlossen werden. Neben dem standardisierten Protokoll ist ein dosierter asymmetrischer Druck und eine Abgabe eines Klebertropfens zweimalig in 1 cm Abstand erfolgversprechend.

Neben der standardisierten Abgabe des Klebers 3 – 5 cm von der Mündung der Stammkrampfader in die Beckenvene wird zweimalig im Abstand von 1-2 cm ein weiterer Tropfen des Klebers ( ca. 0,1 ml ) unmittelbar injiziert. Ein asymmetrischer sanfter Druck auf diesen Venenabschnitt unter sonografischer Sicht lässt uns eine gleichmäßige Benetzung des Klebers im erweiterten Gefäß erreichen.

Somit gelingt auch in diesen Fällen ein effektiver Verschluss der Krampfader. Von den behandelten ektatischen Venen wurde in 24 Fällen eine Rekanalisation gesehen. In 23 Fällen wurde eine erneute Venaseal® – Therapie erfolgreich durchgeführt. In einem Fall wurde nach erfolgloser Therapie zunächst die Radiofrequenztherapie durchgeführt, aber auch diese blieb erfolglos, so dass wir uns in diesem Fall zu einer lokalen Entfernung des Aneurysmas und einer Stammvenenunterbindung entschlossen haben.

Mit dem adaptierten technischen Vorgehen erreichten wir bisher eine Effektivität von über 94% Verschlussrate bei aneurysmatisch erweiterten Stammkrampfadern. Dabei ist eine individuelle Therapieanpassung an den jeweiligen anatomischen Befund nicht nur möglich, sie ist zwingend. Durch dieses modifizierte technisches Vorgehen lässt sich die Effektivität des Klebers weiter steigern.

Die bisher weitverbreitete Meinung, dass stark erweiterte Krampfadern > 1,2 cm Durchmesser nicht durch Venenkleber behandelt werden sollten, bedarf somit einer fachlichen Revision.

Saphenion®: Therapie Krampfaderrezidiv mit Venenkleber – rekanalisierte Vena saphena magna li. – auf dem linken Bild ist der Katheter nach Punktion am Unterschenkel in der Leiste sichtbar.

Saphenion®: Therapie Krampfaderrezidiv mit Venenkleber – die rekanalisierte Vena saphena magna li. ist vom Unterschenkel bis in die Leiste komplett verschlossen.

Saphenion®: Therapie Krampfaderrezidiv mit Venenkleber – Unsere Fallbeschreibung ist aktuell vom 24. / 25. 6. 2024, unsere Patientin Frau Stephanie, 72 Jahre alt, kommt aus dem Berliner Grunewald. Wir hatten die Patientin vor 2 Jahren an der li. V. saphena magna mit dem Venaseal® – Kleber behandelt. Es ist unbedingt auch erwähnenswert, daß unser Patienten ausserordentlich viel Sport treibt, vom Rudern über Yoga bis zum Kraftsport.

Bei der Behandlung zeigte sich eine dtl. aneurysmatische Aufdehnung der Crosse und des 1. Magnasegmentes am li. Bein. Mit den oben beschriebenen zusätzlichen adaptierten Therapieerweiterungen erreichten wir mit dem Venenkleber zunächst einen kompletten Verschluss der segmental stark erweiterten Stammvene.

Ein Jahr später kam die Patientin, die zuvor in unserer ehemaligen Berliner Praxis behandelt worden war, zur Kontrolle des Befundes nach Rostock. Es fand sich nunmehr auch eine Stammvaricosis der re. Vena saphena magna 3 – 4°. Kurzfristig vereinbarten Frau Stephanie und unser Praxisteam einen weiteren Therapie – Termin für den VenaSeal® – Katheter. Die Befundkontrolle erschien dann 4 Woche später völlig unauffällig.

Im April diesen Jahres war kurzfristig ein weiterer Nachkontrolltermin vereinbart worden, da die Patientin unter leichtem Druck im linken Bein nach den intensiven sportlichen Übungen berichtete. In der funktionellen und duplexsonografischen Untersuchung zeigte sich dann auch eine partielle Rekanalisation der gesamten therapierten linken Vena saphena magna.

Wir prüften die katheteradaptierte Durchlässigkeit des Gefäßes mittels Ultraschall und empfahlen dann eine nochmalige Therapie mittels VenaSeal® – Venenkleber. Dieser Eingriff wurde dann gestern, am 24.6.2024, unter Sedierung mittels Dormicum durchgeführt. Mittels zweier Punktionen gelang tatsächlich eine vollständige Katheterisierumng der Stammkrampfader bis zur Leistenmündung (siehe Ultraschallbilder). Im Wissen um die etwas veränderte Gefäßanatomie wurde eine Kleberrhythmus von 2 cm je Tropfen gewählt.

Die heutige klinische, funktionelle und duplexsonografische Befundkontrolle ergab einen völlig unauffälligen post op befund, die Stammvene und eine zusätzliche akzessorische Vene am Oberschenkel konnten sehr gut und effizient verschlossen werden. Das zeigte sich sowohl im Ultraschall als auch in der Funktionsmessung beider Beinvenensysteme. Diese waren nahezu identisch im Normbereich. Das subjektive Befinden wurde ebenso als gut beschrieben (siehe Video).

Saphenion®: Therapie Krampfaderrezidiv mit Venenkleber – Das Interview

Due to the current situation, the possibility of vein glue is shown here once again, used in a variety of ways and with low few side effects in the treatment of truncal varicosis.

Photos / Video: S. Nina, Utzius

Paper / Links:

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