Saphenion®: Pseudowissenschaft in der Medizin – Die Theorie.
Saphenion®: Pseudoscience in Medicine – The Theory.
Saphenion®: Pseudowissenschaft in der Medizin: Tausende Forscher publizieren in Pseudo – Journalen. Mehr als 5000 deutsche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben in den vergangenen Jahren in pseudowissenschaftlichen Zeitschriften publiziert. Darunter auch viele Ärzte und Hochschullehrer.
Raubverlage schreiben Forscher und Unternehmen an und bieten gegen Bezahlung eine Publikation in einem wissenschaftlich anmutenden Journal. Die Beiträge der Forscher werden oft ohne nennenswerte Prüfung der Inhalte binnen weniger Tage veröffentlicht.
So sickert eine Mischung aus Wissen, Halbwahrheit und Irreführung in die Welt. Beispielhaft aus der Venenheilkunde soll Folgendes genannt werden: Manch ein Autor meint, “ …eines der wohl erfolgreichsten Therapiekonzepte der Venenheilkunde überhaupt…“ entwickelt zu haben… . Ein anderer Autor ist tatsächlich der Meinung, nach einem halben Jahr Arbeit mit einem neuen Therapieverfahren (hier der Venenkleber VenaSeal®) ein europäisches Zentrum aufgebaut zu haben… Tolle Begriffe und Behauptungen, in moderner hochtrabender Sprache verfasst – fragen Sie einmal, was sie genau machen. Wir wären sehr glücklich, immer genau die richtige Antwort parat zu haben.
Saphenion®: Pseudoscience in medicine: Thousands of researchers publish in pseudo-journals. More than 5,000 German scientists have published in pseudoscientific journals in recent years, including many doctors and university lecturers.
Predatory publishers write to researchers and companies and offer a publication in a scientific-looking journal for a fee. The researchers‘ contributions are often published within a few days without significant examination of the content.
A mixture of knowledge, half-truths, and misleading seeps into the world. The following should be mentioned as an example from varicose vein medicine: Some authors tell us, they have developed“… one of the most successful therapy concepts in vein medicine ever …“ Another author is actually of the opinion to have established a European center after half a year of work with a new therapy procedure (here the vein glue VenaSeal®)…“. Great sentence, written in lofty English – asks, what they really do exactly. We would be very happy always to have exactly the right answer ready.
Saphenion®: Pseudowissenschaft in der Medizin – Deutschlands Schlüsselrolle.
Saphenion®: Pseudoscience in medicine – Germany’s key role.
Saphenion®: Pseudowissenschaft in der Medizin – Was in einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift steht, wurde in der Regel von anderen Forschern geprüft, für veröffentlichungswürdig befunden und trägt das Siegel der Wissenschaft. Doch zwielichtige Verlage sind dabei, dieses Vertrauen zu zerstören – und Deutschland nimmt in diesem Geschäft offenbar eine Schlüsselrolle ein.
Die Masche der Raubverleger funktioniert so: Sie schreiben Forscher und Unternehmen auf der ganzen Welt an und empfehlen ihnen eine Publikation in einem wissenschaftlich anmutenden Journal. Dann publizieren sie – gegen Bezahlung durch den Author(!) – die Beiträge der Forscher binnen weniger Tage, oft ohne nennenswerte Prüfung der Inhalte. So erhalten auch zweifelhafte Studien ein angebliches Siegel der Wissenschaft und sind in der Welt.
Mehr als 5000 deutsche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben in den vergangenen Jahren in solchen pseudowissenschaftlichen Zeitschriften publiziert. Darunter sind Dutzende Forscher der Helmholtz-Gemeinschaft und der Fraunhofer-Institute, aber auch Wissenschaftler deutscher Hochschulen und Mitarbeiter von Bundesbehörden. Viele verschwenden damit Steuergelder, die eigentlich in Spitzenforschung fließen sollten. Das ergaben monatelange Recherchen von NDR, WDR, / Süddeutscher Zeitung /, dem SZ-Magazin sowie weiteren nationalen und internationalen Medien. Weltweit haben den Recherchen zufolge 400 000 Forscherinnen und Forscher in Raubjournalen veröffentlicht.
Die Zahl solcher Publikationen hat sich in den vergangenen fünf Jahren weltweit verdreifacht, in Deutschland gar verfünffacht. Wissenschaftler quer durch alle Disziplinen buhlen um Aufmerksamkeit. Doch nicht die bisweilen absurd steilen Thesen sind das Problem.
Das Geschäft mit der Scheinwissenschaft ist vor allem eines mit der Scham. Auch Mitarbeiter von zwölf der 30 Dax-Unternehmen tauchen auf den Seiten der Onlineverlage mit eigenen Artikeln oder Vorträgen bei Pseudokonferenzen auf. Tabakkonzerne präsentieren dort Studien über die Gefahren des Rauchens, Pharmafirmen rühmen die Wirksamkeit ihrer Medikamente in Pseudojournalen. Zum Beispiel ist bei einem der größten Raubverleger eine Studie zu dem Mittel Aspirin plus C erschienen – verfasst von einer Bayer-Mitarbeiterin. Bayer schreibt auf Anfrage, dass man nur in wissenschaftlichen Publikationen veröffentliche, die bei Fachleuten anerkannt seien. Bei manchen Verlegern gebe es „schwarze Schafe“. Das Geschäft mit der Scheinwissenschaft ist vor allem eines mit der Scham. Forscher, die den Schwindel später bemerken, schweigen nicht selten aus Furcht, ihre Reputation zu verlieren. Einige Wissenschaftler (auch wir) haben erst durch die Recherchen von NDR und SZ von dem Geschäft der Pseudoverlage erfahren.
Der Psychologie – Professor und Ombudsmann der Universität Heidelberg, Joachim Funke, nennt das Geschäft der Pseudoverlage ein „Desaster für die Wissenschaft, weil damit ungeprüfte Behauptungen in die Welt gesetzt werden und den Anschein erwecken, es sei Wissenschaft“. Die Fraunhofer-Gesellschaft begrüßte die Recherchen und erklärte, die Schaffung eines Bewusstseins für derartige unlautere Praktiken sei ein wichtiger Schritt, „um derartige Machenschaften zu stoppen“. Die Helmholtz-Gemeinschaft teilt mit, das Geschäft gefährde „nicht nur den Ruf einzelner Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler“, sondern auch „das Vertrauen in die Wissenschaft selbst.“ Betroffene Wissenschaftler im eigenen Haus seien aufgeklärt worden.
Scheinwissenschaftliche Veröffentlichungen finden sich inzwischen auch in den Katalogen von Universitätsbibliotheken sowie in Master – und Doktorarbeiten. Auch deutsche und internationale Behörden bis hin zur EU-Kommission haben aus solchen Studien zitiert, offenbar ohne die fragwürdigen Quellen zu erkennen. So sickert eine Mischung aus Wissenschaft, Halbwahrheit und Irreführung in die öffentliche Debatte ein.
What is in a scientific journal has usually been checked by other researchers, found to be worthy of publication, and bears the seal of science. But shady publishers are about to destroy this trust – and Germany apparently plays a key role in this business.
The robbery publishers‘ scam works like this: They write to researchers and companies all over the world and recommend a publication in a journal that seems scientific. Then they publish – for a fee – the researchers‘ contributions within a few days, often without any significant examination of the content. In this way, even dubious studies receive an alleged seal of science and are in the world.
More than 5,000 German scientists have published in such pseudoscientific journals in recent years. These include dozens of researchers from the Helmholtz Association and the Fraunhofer Institutes, but also scientists from German universities and employees of federal authorities. Many are wasting taxpayers‘ money that should actually be used for cutting-edge research. This resulted in months of research by NDR, WDR, / Süddeutscher Zeitung / SZ-Magazin, and other national and international media. According to the results, 400,000 researchers worldwide have published articles in robbery journals.
The number of such publications has tripled worldwide in the past five years and even quintupled in Germany. Scientists across all disciplines view for attention. But the sometimes absurdly steep theses are not the problem.
The business of sham science is above all one with shame. Employees from twelve of the 30 DAX companies also appear on the websites of online publishers with their own articles or presentations at pseudo-conferences. Tobacco companies present studies on the dangers of smoking there, pharmaceutical companies praise the effectiveness of their drugs in pseudo journals. For example, a paper on the product Aspirin plus C has been published by one of the largest predatory publishers – written by a Bayer employee. On request, Bayer writes that one should only publish in scientific publications that are recognized by experts. Some publishers have „black sheep“ The business of sham science is above all one with shame. Researchers who later notice the dizziness are often silent for fear of losing their reputation. Some scientists (including us!) Only found out about the pseudo-publishing business through research by NDR and SZ.
The psychology professor and ombudsman of the University of Heidelberg, Joachim Funke, calls the business of pseudo-publishing a „disaster for science. It makes unchecked claims into the world and gives the impression that it is science“. The Fraunhofer-Gesellschaft welcomed the research and stated that creating awareness for such unfair practices was an important step „to stop such machinations.“
The Helmholtz Association announced that the business endangered „not only the reputation of individual scientists,“ but also „trust in science itself.“ Affected scientists in-house had been informed.
Pseudo-scientific publications can now also be found in the catalogs of university libraries and in master’s and doctoral theses. German and international authorities, including the EU Commission, have also cited such studies, apparently without recognizing the questionable sources. A mixture of science, half-truths, and deception seeps into the public debate.
SaphenionPatientenInfo: Pseudowissenschaft in der Medizin – Unsere Meinung
Saphenion®: Pseudoscience in Medicine – Our opinion
Saphenion®: Pseudowissenschaft in der Medizin – Seit einigen Jahren mehren sich auch bei uns tägliche (!) Mails auf privaten Mailadressen oder Praxisadressen mit Angeboten von vermeintlichen Fachzeitschriften. Alle haben nur ein Ziel, schnell und terminiert wissenschaftliche (?) Veröffentlichungen zu generieren.
Dabei entstehen mitunter skurile Zusammenhänge, man stelle sich vor, dass der Gefäßchirurg zu einem Artikel für eine Zeitschrift mit dem Titel „Ernährungswissenschaft“ (food science, siehe unten) u.a. geladen wird. Uns hat schon seit langer Zeit gewundert, wie unsere Mailadressen an diese „Fachseiten“ gelangen. Einer der Wege sind unsere Veröffentlichung auf Linkedin, ein zweiter Weg ist Gleiches auf twitter.
Wir waren zunächst erstaunt über die vielen Angebote und Nachfragen. Und es klang auch sehr interessant, in den neuen Internet – Medien zu veröffentlichen. Aber spätestens, nachdem wir nach Einreichungen unserer wissenschaftlichen Arbeiten vergeblich auf internationalen Wissenschaftsseiten nach unseren Artikeln gesucht hatten und in Anbetracht der recht hohen Veröffentlichungsgebühren wurden wir ebenso skeptisch.
Insofern wurde uns anhand der praktischen Erfahrungen auch allmählich bewusst, dass es offenbar einen lukrativen Geschäftszweig Internet – Wissenschaft gibt. Frei von jeder wissenschaftlichen Überprüfung und fernab vom regelrechten Wissenschaftsbetrieb wird offensichtlich viel Geld verdient mit den Facharbeiten von Medizinern. Das Geld kommt aus den Kliniken, oder wird von den niedergelassenen Kollegen selbst bezahlt. Und die Qualität spielt zunächst nur eine sekundäre Rolle.
Wir haben uns deshalb entschieden, ausschließlich nur noch auf unserer eigenen Website unsere Erfahrungen darzustellen und unsere Ergebnisse zu berichten. Das Ziel ist alleine eine bessere und verständlichere Information für unsere Patienten. In der Praxis bei der täglichen Arbeit können Patienten unsere Ergebnisse am besten überprüfen und bekommen auf Wunsch auch Newsletter zu den Themen an die Hand.
Und wir beginnen mit einer eigenen Studie zu den Informationswegen und der Rolle von Bewertungen und gekauften google – Anzeigen bei der Auswahlentscheidung unserer Patienten für Praxen und Ärzte.
For some years now, we have also had daily (!) E-mails to private e-mail addresses or practice addresses with offers from supposed specialist magazines. All of them have only one goal, to generate scientific (?) Publications quickly and on time.
Sometimes strange connections arise, just imagine that the vascular surgeon is invited to an article for a journal entitled „Food Science“ (see below). We have been wondering for a long time how our email addresses get to these „specialist sites.“ One of the ways is our publication on Linkedin, the second way is the same on Twitter.
At first, we were amazed at the many offers and inquiries. And it also sounded interesting to post in the new – internet – media. But at the latest, after we had searched in vain for our articles on international science websites after submitting our scientific work. And because of the rather high publication fees, we became just as skeptical.
In this respect, based on practical experience, we gradually became aware that there is apparently a lucrative line of business Internet science. Obviously, a lot of money is earned with the specialist work of medical professionals, free of any scientific review, and far removed from the regular scientific activity. The money comes from the clinics or is paid by the resident colleagues themselves. And quality initially only plays a secondary role.
We have therefore decided only to present our experiences and report our results on our Saphenion® – website. The goal alone is better and more understandable information for our patients. Our patients in the practice can check our results and get newsletters on the topics at hand.
We began our own study of information pathways and the role of reviews and purchased Google – ads in our patients‘ selection decisions for practices and physicians.
Photos: Utzius
Paper / Links
http://gesunder-menschenverstand.online/wie-erkennt-man-pseudowissenschaften
https://healthcare-in-europe.com/de/news/was-gegen-fake-news-in-der-medizin-hilft.html
https://www.laborjournal.de/blog/?p=10632
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SZ Magazin vom 19.07.2018
https://www.saphenion.de/news/saphenion®-hippokrates-versus-internet