Saphenion®: Therapie von Krampfaderrezidiven mit Venenkleber
Saphenion®: Therapie von Krampfaderrezidiven mit Venenkleber – ist diese Therapieoption möglich? Endovenöse thermische Verfahren lösen das chirurgische Stripping bei der Behandlung chronischer oberflächlicher Venenerkrankungen ab, erfordern jedoch eine Tumeszenz – Anästhesie und können hitzebedingte Nervenverletzungen verursachen. Die endovenöse Cyanoacrylat – Ablation (Venenkleber) ist eine seit 2011 eingesetzte Technik, die diese Nachteile nicht aufweist. Viele vorliegende Studien weisen Verschlussraten von über 95% auf.
Es stellt sich nunmehr die Frage, ob der Venenkleber auch als Therapie bei erneut auftretenden Stammkrampfadern – nach Stripping, nach Radiowelle, Lasertherapie oder auch nach Ersttherapie mit Venenkleber – einsatzfähig und effektiv ist.
Saphenion®: Therapie von Krampfaderrezidiven mit Venenkleber – Therapie nach Stripping – Op
Die Rezidive nach radikaler Chirurgie durch Stripping zeigen meistens keine stehende Stammvene mehr. Vielmehr haben sich zahlreiche Seitenastkrampfadern im Venenkanal, aber auch außerhalb gebildet. Dieses Krankheitsbild, das sog. REVAS (Recidive after venous surgery) ist durch reine Katheterverfahren nicht behandelbar, hier helfen in der Regel lediglich erneute chirurgische Eingriffe oder aber die Mikroschaumtherapie. Das Einführen eines Kathetersystems ist nahezu immer therapeutisch nicht möglich.
Saphenion®: Therapie von Krampfaderrezidiven mit Venenkleber – Therapie mit thermischen Kathetern
Bei Rezidiven nach Kathetertherapie mittels Laser oder Radiowelle hingegen ist oft ein kompletter Zugang des Kleber – Katheters möglich. es ist also hier durchaus indiziert. Eine erneute thermische Therapie ist in unseren Augen nicht zu empfehlen, da das Risiko für Nervenschäden noch höher ist. Möglich ist bei partiell eröffneten Stammvenen auch die Mikroschaumtherapie.
Saphenion®: Therapie von Krampfaderrezidiven – li. Bild partielle Rekanalisation der Vena saphena magna nach Klebertherapie – Rezidivtherapie ebenfalls mit dem Klebersystem VenaSeal® (re. Bild)
Saphenion®: Treatment of varicose vein recurrence – left image partial recanalization of the great saphenous vein after sealing therapy – recurrence treatment also with the VenaSeal® vein glue system (right image)
Saphenion®: Therapie von Krampfaderrezidiven mit Venenkleber – Therapie mit Venenkleber
Bei rekanalisierten Stammvenen nach Therapie mit dem Venenkleber ist eine erneute Therapie mit dem Kleber – Katheter ebenfalls möglich. Auch hier ist die Voraussetzung aber eine vollständig rekanalisierte Vene, um die Passage des Kleber – Katheters möglich zu machen.
In der Regel kommt es bei Krampfadern ab einem Durchmesser von über 9 mm häufiger zu einer Rekanalisation, diesbezüglich sind aber bei erfahrenen Kleber – Spezialisten Modifikationen des vom Hersteller festgelegten Therapieschemas möglich, wie z.b. Abgabe von Klebertropfen alle 2 cm, oder unter Ultraschall – Kontrolle Abgabe von einem zusätzlichen Klebertropfen in stark erweiterten Venenabschnitten.
Eine komplett rekanalisierte Stammvene ist mit dem Kleber erneut therapierbar, dazu bedarf es aber eines abgewinkelten Führungsdrahtes, damit Kleberreste in der vorbehandelten Vene umfahren werden können. Somit stellt sich auch hier eine wirkungsvolle und wesentlich schonendere Alternative zum radikalen Herausziehen der Venen oder dem partiellen thermischen Verschluss dar. Bei inkomplett rekanalisierten Venen ist auch hier die Mikroschaumtherapie eine sehr gute und wirkungsvolle Ersatzmethode.
Photos: Utzius
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