Saphenion®: Steigende Amputationsraten im Covid-Lockdown – Steigerung um Faktor 11!
Saphenion®: Steigende Amputationsraten in Covid-Lockdown – Zunächst eine fast unglaublich tragische Aussage, die den Gefäßchirurgen kopfschüttelnd zurück lässt. Eigentlich ist es die Aufgabe der Gefäßchirurgie, eben dieses klinische Desaster zu verhindern.
In der konkreten Situation der letzten 2 Jahre kommen neben den primären Ursachen der Gefäßerkrankung (Venenthrombosen, Arterienverschluss) durch das Virus und auch durch die Impfstoffe – sowohl Arterien als auch Venen sind nach Aussage des Pfizer-Nebenwirkungsprotokolls für biontec und andere mRNA – Impfstoffe gleichmäßig betroffen – auch verschiedene angeordnete Zwangsmaßnahmen, wie Lockdown oder Massenquarantäne, als Ursache für diese über allen Maßen gestiegen Amputationsraten in Frage!
Über die Folgen der Covid-Infektion , aber auch der Covid – Impfung auf das Venensystem hatten wir auf unserer Website bereits vielfach in kurzen Saphenion® News berichtet. Das arterielle System gehörte zunächst nicht zu unserer ambulanten Hauptaufgabe. Allerdings haben wir nunmehr von mehreren Patienten Berichte aus den Familien bekommen, in denen notfallmäßige Amputationen der Füsse, Unterschenkel und auch Oberschenkel beschrieben wurden. Dies war uns Grund, aktuelle Berichte zum Problem Amputationen zu studieren.
Saphenion®: Steigende Amputationsraten im Covid-Lockdown – Diabetes und Beinarterienverschluss
Saphenion®: Steigende Amputationsraten im Covid-Lockdown – Sieht man sich die veröffentlichten Zahlen einzelner deutscher und vieler internationaler Krankenhäuser aus der Zeit der Lockdown – Phasen (3/20 – 6/20 und 12/20 – 5/21) an, so fällt eine deutliche Zunahme der schwersten arteriellen Verschlusskrankheiten (pAVK Stadium 4 – offenes Bein) während und nach der Lockdown – Phasen um fast 50% auf. Im gleichen Zeitraum fielen aber die Zahlen für leichtere Krankheitsstadien ebenfalls deutlich um ca. 48% zurück (pAVK Stad. 1-3).
Infolge dieser Stadienverschiebungen hin zu schwersten Befunden kam es dann folgend zu einer dramatischen Erhöhung der Zahl an notwendigen Amputationen schon während der Lockdown – Phase und weit in die Nach – Lockdown – Phase hineinreichend. Die Amputationswahrscheinlichkeit stieg in den einzelnen Lockdown – Phasen um den Faktor 3 – 11 (je nach Veröffentlichung). Dazu kam dann noch zusätzlich die klinische Notwendigkeit, eine sog. Major – Amputation (Oberschenkelamputation) durchführen zu müssen (5 fach erhöhtes Risoko!)
Saphenion®: Steigende Amputationsraten im Covid-Lockdown – klinisch Ursachen
Ganz augenscheinlich war nicht nur die Erkrankungs selbst die Hauptursache für diese dramatische Verschlechterung der klinischen Situation der betroffenen Patienten. Und sicher haben auch die betroffenen gefäßchirurgischen Stationen der Fachkrankenhäuser ihre Op – Techniken nicht verlernt noch die Op – Indikationen verschoben.
Zum Einen war und ist bereits seit 2003 bekannt, dass sowohl Influenza – als auch Corona – Viren bevorzugt an Gefäßwände sich anheften und hier dann Schäden setzen. Dazu gehören im Übrigen auch Gefäßprothesen, Stents und venöse Bypass – Strukturen nach bereits stattgefundenen arterieller Gefäß – Op. Und es ist inzwischen auch bekannt, daß die mRNA – Impfstoffe den gleichen Weg finden und sich ebenfalls an Gefäßwänden anheften und dann über das Spikeprotein Schäden setzen.
Und auch hier spielen Gefäßprothesen, Bypass und Stents eine grosse Rolle – denn diese führen an der entzündeten Gefäßwand dann auch zu Thrombosen in Arterien und Venen und damit zum Gefäßverschluss. Dieser führt dann entweder in der häuslichen Pflege, aber auch im Krankenhaus zu den bereits beschriebenen Befundverschlechterungen (pAVK 4°) mit der schlussendlichen Notwendigkeit einer Amputation.
Saphenion®: Steigende Amputationsraten im Covid-Lockdown – der befohlene Lockdown
Neben den klinischen Ursachen bestehen aber auch zahlreiche Gründe der gesellschaftlichen Lebensbedingungen und verordneten Einschränkungen, wie Lockdown, Massenquarantänen u.a., die in der großen Gruppe der Diabetiker und Gefäßkranken zu einer drastischen Verschlechterung der pflegerischen und ärztlich ambulanten und klinischen Versorgung geführt haben.
Fehlende Termine in den überfüllten Fachpraxen oder für den Hausbesuch, Einschränkungen des Peronentransportverkehrs, fehlende Betten – und Aufnahmekapazität der Krankenhäuser, häusliche Isolation und eingeschränkte Familienkontakte führen in den betroffenen Patientengruppen vorwiegend über 60 – Jähriger sehr schnell zu einer plötzlichen Hilf – und Ratlosigkeit sowie eingeschränkter Verkehrsfähigkeit.
Und so ist dann eine deutliche Verschlechterung der Krankheitsstadien von arteriellen Gefäßerkrankungen erklärbar mit der Folge einer um nahezu 50% erhöhten Amputationsrate bei den Erkrankten.
Diese dramatischen Erfahrungen sind von der Politik mit den verantwortlichen Medizinern unter dem Aspekt ethischer Betrachtung in Hinblick auf Sinnhaftigkeit unbd Effekt von staatlichen Zwangsmaßnahmen zu diskutieren.
Unser kollegialer Dank gilt Dr. med. Walensi und Prof. Dr. med. Johannes N. Hoffmann für die Veröffentlichung Ihrer Daten im Rahmen des Dreiländertreffens der Gefäßchirurgie.
Papers / Links:
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Walensi, MA Dr. med. und Prof. Dr. med. Johannes N. Hoffmann: Auswirkungen der Massenquarantänen auf die Verteilung von stationär behandelten pAVK-Stadien und Amputationszahlen; vaosmed 6/ 2022; S.220 – 221 ; – Vortrag Dreiländertagung für Gefäßchirurgie 19. – 2.10 2022 Wien –